The Beatles - Come together
Die Beatles sind mit weit mehr als einer Milliarde verkauften Tonträgern die erfolgreichste Band der Musikgeschichte und haben nahezu alle Genres der Pop- und Rockkultur nachhaltig beeinflusst.
Die von dieser Band ausgelöste Massenbegeisterung und weltweite Jugendbewegung provoziert immer wieder neu den Versuch, auch mehr als 50 Jahre später die unvergleichliche Geschichte und die faszinierende Wirkung dieser Gruppe verstehen zu wollen.
Den Gipfel ihrer Karriere erreicht die Band zwischen 1964 und 1969, als sie zeitweise in fast allen westlichen Ländern die Hitparaden anführt. Ihre musikalischen Wurzeln jedoch liegen im Rock`n`Roll der 1950er Jahre, der Liverpooler Beatmusik und in den Stilelementen des Blues, des Skiffle und des Boogie-Woogie.
John Lennon und Paul McCartney lernen sich am 6. Juli 1957 kennen. Dieser Tag kann sicherlich als der wichtigste Tag in der Bandgeschichte bezeichnet werden. Am 6. Februar 1958 kommen George Harrison und erst am 18. August 1962 Ringo Starr fest dazu. Vor 60 Jahren also hatte die Gruppe ihre endgültige personelle und künstlerische Einheit gefunden und diese auch bis zur Trennung im Jahr 1970 nicht mehr verändert.
Noch Anfangs der 1960er Jahre waren die Beatles nur eine von unzähligen Bands, die auf Erfolg, Geld und Ruhm hofften. Doch sollte der 16. Februar 1963 alles verändern: Ihr Song „Please Please Me“ kam auf Platz 1 der britischen Charts und gab damit die Initialzündung zur Beatlemania, einer internationalen Massenhysterie jugendlicher Teenager, wie sie die Welt in diesem Ausmaß zuvor noch nicht erlebt hatte.
Waren Aussehen und Ausstrahlung der Beatles auf der einen Seite Modell und Vorbild für viele männlichen Fans, so wurden die Band-Mitglieder andererseits von Teilen des weiblichen Publikums als besonders anziehend empfunden. Schreikrämpfe, Nervenzusammenbrüche und Ohnmachtsanfälle weiblicher Fans waren in der Beatlemania daher nichts Seltenes.
Die Beatles verstanden es meisterhaft, sich gesellschaftlichen Phänomenen anzupassen und diese zugleich auch mitzugestalten, ohne sich politisch zu sehr exponieren zu müssen. So experimentierten sie zwar ab 1966 mit Drogen und den daraus resultierenden psychedelischen Elementen in ihrer Musik, blieben dabei aber wesentlich gemäßigter als etwa die Gruppe Pink Floyd und andere Vertreter des Psychedelic- und Progressive Rock derselben Zeit.
Nicht zuletzt durch ihre Filme – insbesondere durch Yellow Submarine (1968) üben die Beatles einen nachhaltigen Einfluss auf die Popkultur aus und tragen fundamental zur Entwicklung des Musikvideos bei. Ihre Video-Clips für „Paperback Writer“, „Rain“, „Strawberry Fields Forever“ und „Penny Lane“ sind die ersten Musikvideos der Popgeschichte, in denen die Band nicht einfach nur ihren Song spielt, sondern weitergehende visuelle Narrative und komplexe dramaturgische Elemente integriert.
Die Ausstellung „The Beatles – Come Together“ versucht sich über Fotos, Videos und Objekte dem Phänomen „The Beatles“ multiperspektivisch zu nähern. Die Geschichte der Band wird neu akzentuiert und durch zahlreiche Music-Clips von ihrer musikalischen Seite her beleuchtet. Zudem werden die persönlichen und charakterlichen Eigenheiten der vier Musiker in den Blick genommen. Und schließlich wird gezeigt, inwiefern die Band von einem ökonomisch motivierten und neuartigen Management profitieren konnte, das es der Gruppe überhaupt erst ermöglicht hat, sich weltweit einer so großen Masse von Menschen zu präsentieren.
Die Ausstellung geht sowohl von Standpunkten und Sichtweisen der Band als auch vom Blickwinkel der Beobachter und Fans aus. Die Sichtweise der Rezipienten soll aber im Zentrum stehen und spürbar machen, worin die weltweite Faszination für die damals vor allem jugendlichen Beatles-Anhänger lag, eine Faszination, die bis heute anhält.